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Was ist eine Durchblutungsstörung?

by joe

Schmerz bei Durchblutungsstörung

 / Schmerzen bei Durchblutungsstörung

In Deutschland leiden etwa 20 Prozent der Bevölkerung über 55 Jahre an Durchblutungsstörung. Männer sind ca. sechs Mal häufiger betroffen als Frauen.

Bei einer Durchblutungsstörung unterscheidet man ven öse (= die Blutader betreffende) und arter ielle (= die Schlagader betreffende).

Im Unterschied zur arteriellen Durchblutungsstörung tritt eine ven öse Durchblutungsstörung des Gehirns fast immer langsam auf und äußern sich durch langsam zunehmende Kopfschmerzen mit wechselnden Symptomen und durch epileptische Anfälle (= Krampfanfälle).
Ansonsten macht sich eine ven öse Durchblutungsstörung hauptsächlich im Bereich der Beine bemerkbar. An Symptomen (= Krankheitszeichen) finden sich Bein schwere, gehäufte Wadenkrämpfe, in schwereren Fällen Ödeme (= krankhafte Flüssigkeitsansammlungen) und Spannungsgefühl, Hautveränderungen mit Juckreiz , schließlich kann es sogar zu einem schmerzhaften Ulcus cruris (= Offenes Beinkommen.

Eine ven öse Durchblutungsstörung liegt bei der chronisch venösen Insuffizienz vor, die häufigste Störung des venösen Systems. Eine chronisch ven öse Insuffizienz besteht, wenn anlagebedingt die Venenwand geschwächt ist und / oder die sog. Venenklappen nicht mehr richtig funktionieren. Dadurch „versackt“ das Blut in den Venen und staut sich. Man spricht dann von einer sog. venösen Abflußstörung. Diese Stauung äußert sich in tagsüber zunehmendem Schwere- und Schmerz gefühl sowie in Bein Schwellungen.
Eine ven öse Insuffizienz liegt vor, wenn der Knöchelumfang morgens und abends um mehr als 1,5 cm differiert.

Eine plötzlich einsetzende, gravierende Durchblutungsstörung kann dramatische Folgen haben, wie uns die Beispiele Herzinfarkt und Schlaganfall lehren.

Eine arter ielle (= die Schlagader betreffende) Durchblutungsstörung kann sowohl organisch als auch funktionell-vasospastisch (= durch funktionelle Engstellung) bedingt sein. Dabei sind fließende Übergänge wie beim Ergotismus oder dem Morbus Raynaud möglich.
Die Symptome (= Krankheitszeichen) der organischen arteri ellen Durchblutungsstörung hängen vom Ausmaß der Stenosierung (= Verengung) ab, aber auch davon, wie rasch sich diese entwickelt, denn bei langsamem Fortschreiten können sich Kollateralen (= Gefäße, die die Engstelle umgehen bzw. überbrücken) bilden. Deshalb reicht die klinische Symptomatik von einer unbestimmten Mißempfindung in den Beinen über die klassische Claudicatio intermittens (= „Schaufensterkrankheit„, „Schaufensterbeine“) bis zu heftigsten akuten Schmerzen, verursacht durch eine Embolie (= plötzlicher Verschluss eines Blutgefäßes).
Bei Belastung zunehmende  Schmerz en, Blässe und Untertemperatur der Haut, abgeschwächte oder fehlende periphere Pulse, Neigung zu Nekrosen (= örtlicher Gewebstod) und sono- bzw. angiographisch (= Untersuchungen mittels bildlicher Darstellung der Blutgefäße) nachweisbare organische Strömungshindernisse sind die charakteristischen Merkmale einer Durchblutungsstörung.

Das wichtigste differentialdiagnostische (= was sonst noch an Krankheiten in Frage kommen könnte) Kriterium bei einer Durchblutungsstörung ist, daß die Schmerzen vor allem unter Belastung auftreten, in schweren Fällen auch in Ruhe und nachts, während bei Erkrankungen des orthopädischen bzw. neurologischen Formenkreises ein Loslauf- und/oder Beuge schmerzvorhanden ist, bzw. Parästhesien (= Mißempfindungen) auftreten. Schmerzen bei Durchblutungsstörung infolge einer chronischer Veneninsuffizienz (= Störung des Blutrücktransportes)erscheinen vor allem in Ruhe nach Belastung und in der zweiten Tageshälfte zunehmend.

Patienten mit Durchblutungsstörung aufgrund einer obliterierenden Atherosklerose (= zum Gefäßverschluß führende Verhärtung und Verdickung der Gefäßwand) weisen in der Regel die bekannten Herz-Kreislauf-Risikofaktoren wie Nikotinabusus, Hypertonus (= zu hoher Blutdruck) und Fettstoffwechselstörungen auf. In diesem Zusammenhang ist die sog. arterielle VerschlußKrankheit zu erwähnen.

Manifestiert (= erkennbar werden) sich eine Durchblutungsstörung in relativ jugendlichem Alter, vor allem bei Männern, muß bei exzessivem Nikotinabusus (= Nikotinmißbrauch) an eine Thrombangitis obliterans (= zum Verschluß führende Entzündung der Gefäßwand) gedacht werden. Ätiologisch (= ursächlich) wird eine Autoimmunreaktion (= eine gegen körpereigene Stoffe gerichtete Immunreaktion) vermutet, im Unterschied zur Verschlußkrankheit atherosklerotischer Genese (= verursacht durch chronisch fortschreitende, herdförmige Veränderungen der Zellen der Gefäßinnenschicht) sind der Komplementfaktor C4 erniedrigt und die Antielastin-Antikörper häufig erhöht (Siegenthaler et al. 1984).

Eine arter ielle Durchblutungsstörung bei Diabetikern ist meist mit einer Polyneuropathie kombiniert, die sehr häufig im Vordergrund steht. Sie äußert sich zunächst in Kribbel– Parästhesien (= Mißempfindungen in Form von Kribbeln), später in Brennschmerzen und schließlich in Hypästhesie (= verminderte Empfindlichkeit für Sinnes- bzw. Berührung sreize). Im Gegensatz zur blassen kalten Haut bei der arteriellen Verschlu ßkrankheit weist ein diabetischer Fuß eine rote, häufig glänzend atrophische (= Gewebsschwund infolge Mangelernährung) Haut mit Überwärmung auf. Die peripheren Reflexe sind nicht auslösbar, und der Stimmgabeltest objektiviert eine verminderte Tiefensensibilität (= das Lage- u. Bewegungsempfinden, Vibrationsempfindenu. Zahlenerkennen).

Bei der Raynaud Krankheit bzw. beim Raynaud-Syndrom, das häufig bei Kollagenosen (z.B. Sklerodermie (= Defekt im Immunsystem mit Bindegewebsverhärtung)) auftritt, führen Gefäßspasmen(= überschießende Verengung infolge Zusammenziehen der GefäßMuskulatur) zu Durchblutungsstörung en im Bereich einzelner Glieder, in schweren Fällen sind auch Nekrosen (= örtlicher Gewebstod)möglich. Manchmal gelingt der Nachweis von Kälteagglutininen (= Antikörper, die bei niedriger Temperatur die roten Blutkörperchen zum Verklumpen bringen).

Schmerzen in den  Armen oder Beinen wie bei der arteriellen Verschlußkrankheit, die bei üblicherweise fehlenden Risikofaktoren vor allem von Frauen im jüngeren oder mittleren Alter angegeben werden, können auf Durchblutungsstörung en infolge eines Ergotismus (= entsteht durch übermäßige Einnahme von Er gotamin-haltigen Medikamenten) hinweisen. Deshalb ist die Frage nach einer MigräneAnamnese (= Migräne vorgeschichte) mit Ergotaminabusus obligat (= zwingend).

Eine Trophangioneurose als neurovaskuläres Syndrom (= Gefäße und Nerven betreffende Krankrankheitszeichen) liegt bei der Erythromelalgie (Erythrothermalgie(= eine seltene Hauterkrankung, mit Durchblutungsstörung einhergehend) vor. Diese seltene Hautkrankheit tritt sowohl idiopathisch (= als selbständige, eigene Erkrankung) als auch symptomatisch (= infolge einer anderen Erkrankungauf, so z.B. bei Gicht, Polycythaemia vera (= Blutkrankheit, bei der die roten Blutkörperchen vermehrt sind) oder essentieller (= ohne bekannte Ursache auftretender) Hypertonie (= Bluthochdruck). Neben paroxysmalen (= anfallsartigen), vorwiegend als brennend empfundenen Schmerzen in Händen und Füßen kommt es zu Hyperämie (= vermehrte Blutfülle) und Ödeme (= krankhafte Flüssigkeitsansammlung) in den befallenen Körperbereichen. Wärmeexposition verstärkt die Beschwerden.

Therapie der arteriellen Durchblutungsstörung:

Im frühen Stadium einer Durchblutungsstörung sollten ein Gehtraining und eine spezielle Gymnastik durchgeführt werden, außerdem Bewegung sbäder und Unterschenkel güsse.
Neuerdings führen wir bei einer Durchblutungsstörung im Bereich der unteren  Extremitäten (= Beine) zusätzlich mit gutem Erfolg die SynOpsis-Therapie durch. Die Unterschenkel des Pat. befinden sich dabei in einem mit Wasser gefüllten Gefäß. Über einen Computer werden der Flüssigkeit Schallwellen einer bestimmten Frequenz pulssynchron (= in Abhängigkeit vom Pulsschlag) zugeführt. Es handelt sich dabei um ein sog. syncardiales (= im Takt mit dem Pulsschlag) Gefäßtraining.

Medikamentös werden immer wieder durchblutungsfördernde Mittel wie Naftidrofuryl, Pentoxifyllin und Buflomedil versucht, der Erfolg ist aber, gelinde ausgedrückt, bescheiden. Besser scheint das Prostaglandin E1-Analogon Alprostadil (Prostavasin?) zu wirken, insbesondere in Kombination mit einer kontinuierlichen Nervenblockade (siehe unten).
Zur Prophylaxe (= Vorbeugung) einer arteriellen Thrombose (= Bildung eines Blutpfropfes in einer Schlagader) sollten Thrombozytenaggregationshemmer (= Mittel, die das Verklumpen der Blutplättchen verhindern), wie z. B. Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin?) eingesetzt werden.

Wichtig ist natürlich bei einer Durchblutungsstörung auch die Ausschaltung möglicher, auslösender Noxen (= giftigen Substanzen), die Behandlung der Grund- bzw. Begleitkrankheiten und das Management der Risikofaktoren ((z.B. Rauchen (Raucherbein !), Übergewicht, Streß, erhöhte Blutfettwerte, hoher Blutdruck)).

Operative Therapiemöglichkeiten (nur bei höher- und hochgradiger Durchblutungsstörung)
Es gibt zahlreiche chirurgische Verfahren, um die Durchblutungsverhältnisse zu verbessern.

  • Bei der sog. Ausschälmethode werden die verstopfenden Ablagerungen in der Arterie entfernt.
  • Perkutane transluminale Angioplastie (PTA)
    Bei dieser Methode wird unter Röntgenkontrolle der verengte Gefäßbereich mit einem Ballon aufgedehnt.
  • Atherektomie
    Dabei werden die verstopfenden Ablagerungen in der Arterie sozusagen herausgefräst.
  • Einsetzung von Stents (= Gefäßstützen)
    Mit einem Katheter werden röhrenförmige Drahtgeflechte  in die verengte Arterie eingeführt. Sie haben die Aufgabe, nach vorheriger Gefäßaufdehnung die Innenwand der Arterie abzustützen und auf ihrem erweiterten Durchmesser zu halten.
  • Bypass-Operation
    Dabei wird das verschlossene Stück der Arterie „überbrückt“, indem entweder ein Stück einer körpereigenen Vene, das am Oberschenkel oder Unterschenkel entnommen wird, oder eine Prothese aus Kunststoff eingesetzt wird. zu diesem Verfahren wird man sich nur entschließen wenn die Durchblutungsstörung mit anderen Methoden nicht mehr zu behandeln ist.

Von den einschlägigen Fachbereichen 

(Innere Medizin, Chirurgie) ist bisher noch weitgehend unbeachtet geblieben, daß die moderne Schmerztherapie über sehr wirksame und nachhaltige Methoden zur Behandlung einer Durchblutungsstörung verfügt.

Sehr hilfreich und effektiv sind bei einer schmerz haften Durchblutungsstörung und bei allen Erkrankungen, bei denen der Vasospasmus (= überschießende Verengung infolge Zusammenziehen der Gefäß Muskeln) im Vordergrund steht, sympathikolytische (= Aufhebung eines gefäßverengenden Nerven reizes, aber auch schmerz lindernd wirksam) Blockaden (= Betäubungen) (Sympathikolyse), so für den Bereich des Becken s und der unteren Extremitäten (= Beine, insbes. Oberschenkel) in Form einer niedrigdosierten kontinuierlichen epiduralen (= Rücken marknahen) Blockade mit Katheter.
Ebenfalls gute Resultate erzielen wir bei Durchblutungsstörung im Bereich Unterschenkel / Fuß mit einer längerfristigen kontinuierlichen Blockade des Nervus ischiadicus mit Katheter (Klatt und Lees er, Schmerz therap iezentrum Bad Mergen theim, 1994) (*siehe unten), da dieser Nerv auch vegetative (= das unwillkürliche Nervensystem betreffende) Fasern mit sich führt.
Für den Bereich der oberen Extremitäten (= Arme) bietet sich die wiederholte Stellatumblockade (= das Ganglion stellatum ist eine vegetative Schaltstelle im seitlichen Halsbereich) an, optimal in kontinuierlicher Form mit Katheter (*siehe unten). Nachdem der Plex us brachial is (= Arm nervengeflecht) ebenfalls reich an vegetativen Fasern ist, können auch Blockaden dieses Nervengeflechts (*siehe unten) in gehäufter Abfolge sehr hilfreich sein.

Bei epiduralen (= rücken marknahen) und peripheren (= nicht Rückenmark oder Gehirn betreffenden) schmerz therapeutischen Blockaden wird das langwirkende Lokalanästhetikum (= örtliche Betäubungsmittel) (z.B. Bupivacain) jeweils verdünnt verabreicht (je nach individueller Wirkung 0,1 bis 0,15 %ig), so daß die Motorik (= Muskelkraft) erhalten bleibt und damit therapieergänzende krankengymnastische Übungsbehandlungen möglich sind. Die angegebene Wirkstoffkonzentration reicht für eine deutliche schmerz lindernde Wirkung aus.

* Methodenbeschreibungen

Die  kontinuierliche epidurale Blockade mit Katheter wird zur Schmerz ausschaltung bei Operationen allgemein oft angewendet, sie eignet sich vorzüglich aber auch zur Therapie einer chronischen Durchblutungsstörung. Bei dieser Methode wird im Bereich der Lende nwirbel ein dünner Kunststoffkatheter in örtlicher Betäubung eingelegt, der dann mehrmals täglich mit einer lang wirkenden, örtlichen Betäubungsmittellösung aufgefüllt wird. Unter dieser Behandlung ist dann die Schmerz empfindlichkeit im Bereich der unteren Körperhälfte vermindert oder gar aufgehoben und es kommt zu einer enormen Zunahme der Durchblutung. Die Konzentration des Wirkstoffes wird so gewählt, daß die Beweglichkeit, bzw. Kraft, nicht oder kaum eingeschränkt ist, so daß sich der Patient trotzdem frei bewegen kann.

Kontinuierliche Blockade des N. ischiadicus mit KatheterBei dieser Methode suchen wir von der Oberschenkel rückseite her, handbreit unter dem Gesäß, den Ischias nerven in der Tiefe mit einer Kanüle auf und legen einen dünnen Kunststoffschlauch in die zugehörige Nerven scheide (= Gewebsumhüllung) ein. In den folgenden 2-3 Wochen wird dann in diesen Schlauch mehrmals täglich eine verdünnte, örtliche Betäubungsmittellösung (Lokalanästhetikum) eingespritzt. Je nach Wirkstoffkonzentration kommt es dann im Versorgungsgebiet des Nerven zu einer Verminderung der Schmerz empfindlichkeit bis hin zur Schmerz freiheit. Auch bei dieser Methode kommt es im korrespondierenden Gewebebereich zu einer Sympathikolyse (= Aufhebung eines gefäßverengenden Nervenreizes) und damit zu einer deutlichen Mehrdurchblutung, wie sie medikamentös systemisch (= durch eingenommene oder gespritzte Durchblutungsmittel) nie erreicht werden kann.

Kontinuierliche Blockade des Ganglion stellatum: Das Ganglion stellatum ist eine Schaltstelle im sog. Grenzstrang und ist paarig im tieferen Halsbereich angeordnet. Nach Infiltration des Ganglions mit einem örtlichen Betäubungsmittel kommt es zu einer sehr deutlichen Mehrdurchblutung im gleichseitigen, sog. oberen Quadranten (Kopf hälfte, Schulter -/ Armbereichund Brustkorb hälfte).
Es ist unseren Ärzten schon 1987 gelungen, auch dafür eine Kathetermethode zu entwickeln. Der Katheter wird dabei von vorne, neben der Luftröhre eingebracht. Diese Methode kann auch beidseitig angewendet werden, allerdings muß die Füllung alternierend (= abwechselnd mit Zeitabstand) erfolgen. Die Stellatumblockade mittels einer Injektion gehört an sich schon zur „hohen Schule“ der Schmerztherapie und wird nur von wenigen, erfahrenen Ärzten durchgeführt, nicht zuletzt wegen den Komplikationsmöglichkeiten. Die Möglichkeit einer kontinuierlichen Blockade mit einem Katheter ist daher optimal.

Kontinuierliche Blockade des Plexus brachialis (= Armnervengeflecht) mit Katheter: Bei dieser Methode wird im Bereich der Innenseite des  Oberarm es, nahe der Achselhöhle in örtlicher Betäubung der Arm nerv mit einer Kanüle aufgesucht. Dann wird durch diese Kanüle hindurch ein dünner Kunststoffschlauch in die Nervenscheide (= den Nerv umhüllendes Gewebe)eingeführt und nach oben, zur Schulter hin, vorgeschoben. In den nächsten 2-3 Wochen wird der Kunststoffschlauch mehrmals täglich (bei Bedarf auch nachts) mit einem örtlichen Betäubungsmittel aufgefüllt. Die Konzentration des Wirkstoffes wird so gewählt, daß die aktive Beweglichkeit erhalten bleibt, die Schmerz empfindlichkeit jedoch deutlich herabgesetzt oder aufgehoben ist. Im Stadium der deutlichen Schmerz linderung oder Schmerz freiheit kann dann intensiv und vor allem sinnvoll krankengymnastisch behandelt werden. Auch bei dieser Blockade kommt es im gesamten Arm zu einer Sympathikolyse (= Aufhebung eines gefäßverengenden Nerven reizes) und damit zu einer deutlichen Mehrdurchblutung, wie sie medikamentös systemisch (= durch eingenommene oder gespritzte Durchblutungsmittel) nie erreicht werden kann.

Nach einer längerfristigen Blockadebehandlung (10 bis 14 Tage) ergibt sich in den meisten Fällen, ähnlich wie bei einem Gefäßtraining, eine anhaltende Weiterstellung der Blutgefäße und damit Verbesserung der Durchblutung.

Besonders effektiv ist bei einer Durchblutungsstörung eine Kombination dieser Blockademethoden mit einer Alprostadil (Prostavasin?) – Infusionsserie.

Die aufgeführten Nervenblockaden helfen auch gegen venöse Durchblutungsstörungen.

Patienten mit einer Durchblutungsstörung raten wir, sich vor einem Antrag auf Kostenübernahme durch Krankenkasse oder Rentenversicherung in der für uns zuständigenSchmerzpraxis (ca. 1km von der Klinik entfernt) vorzustellen. der Hintergrund ist der, daß die Kostenträger bei dieser Diagnose nicht so sehr auf den Aspekt „Schmerzen“ eingehen und deshalb dann internistische, nicht primär schmerztherapeutisch ausgerichtete Einrichtungen bevorzugen. Mit einem entsprechenden Ambulanzbericht dieser Fachpraxis für „Spezielle Schmerztherapie“ kann dann gezielt die Kostenübernahme für unsere Klinik beantragt werden, zumal ja, wie oben dargestellt, die schmerztherapeutischen Methoden bei dieser Erkrankung sogar kurativ (= heilend) wirken und eben nicht nur palliativ (= nur krankheitsmildernd, ohne zu heilen).

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